Gute / gute / schlechte / gute Neuigkeiten

Liebe Interessenten und Interessierte!

Es gibt viele Neuigkeiten seit dem letzten Newsbeitrag, der ja schon wieder eine Weile her ist. Ich präsentiere mal in chronologischer Reihenfolge:

1. Wir haben einen bis auf Details vollständigen Businessplan (gute Neuigkeit)
Wir haben einen Großteil des Sommers damit verbracht, uns Gedanken über die Realitäten einer Geschäftsgründung zu machen. Wie viele Leute haben überhaupt potentiell Interesse, wie viel Zeit pro Woche verbringen typische Nutzergruppen bei uns, wie viele Arbeitsplätze müssten wir parallel überhaupt anbieten, brauchen wir Angestellte (und wie viele, was kostet das), wie müssen wir die Preise gestalten und so weiter (und so weiter, und so weiter). Ich weiß nicht, wie viele Stunden hineingeflossen sind, aber es waren ECHT viele.

Zusammenfassend können wir ganz gut schätzen, wie viel Startkapital wir bräuchten (~100k), wie viele Hobby- und Profi-Mitglieder wir voraussichtlich bräuchten um kostendeckend zu arbeiten (inklusive angemessener Personalkosten etc.: grob 200 Amateure und 5 Profis), wie die zeitliche Auslastung aussieht, und einiges mehr. Wir sind zuversichtlich, dass die Geschäftsidee auch trotz halbwegs pessimistischer Grundannahmen tragfähig ist (es wäre allerdings näher am “Fitnessstudio für Hobbykünstler”, da das schlichtweg finanziell wesentlich lohnender ist). Eine auf sehr niedriger Intensität laufende Google-Adwords-Kampagne hat uns ganz respektablen Traffic auf der Seite beschert, unter anderem zu einem hohen Anteil Leute, die gezielt den Seitennahmen als Suchbegriff eingegeben haben, es gibt also durchaus ein Interesse an unserer Idee.

2. Meine Frau hat ein sehr gutes Jobangebot anderswo bekommen (gute Neuigkeit)
Jippieh!

3. Wir eröffnen somit die Firma nicht wirklich (schlechte Neuigkeit)
Dummerweise war bisher geplant, dass sie die Geschäftsführung und in der Anfangsphase das gesamte Tagesgeschäft übernimmt. Wir könnten jetzt theoretisch hingehen und nur als Besitzer/Investoren fungieren und jemand anderen die Geschäftsführung etc. übernehmen lassen – so viel Unternehmergeist haben wir dann aber doch nicht. Hätte die Investition (bzw. der Kredit, den wir aufnehmen müssten) dazu gedient, unseren Lebensunterhalt zu sichern, wären wir sicherlich etwas risikofreudiger gewesen, aus der jetzigen Situation heraus wäre es finanziell gesehen eher weniger klug sich unmotiviert in Schulden zu stürzen und dann selbst wenig Einfluss auf den weiteren Verlauf zu haben.

4. Das Konzept ließe sich in leicht abgewandelter Form vermutlich dennoch realisieren (gute Neuigkeit und Hauptgegenstand dieser News)
Man könnte unser Konzept (ggf. in vereinfachter Form) als Genossenschaft verwirklichen. Diese bietet gegenüber einem Verein hauptsächlich den Vorteil, dass man gewinnschöpfend arbeiten darf (dazu gleich mehr). Im Wesentlichen ist eine Genossenschaft eine Mischung aus potentiell gemeinnützigem Verein und einer Aktiengesellschaft: Die Mitglieder erwerben Genossenschaftsanteile, die zur Nutzung einer gewissen Leistung berechtigen (z.B. Energiegenossenschaften, GEMA, GÜFA, …). Erwirtschaftete Überschüsse werden abzüglich Rücklagenbildung an die Anteilsbesitzer ausgeschüttet.

Die Kernidee 2.0 lässt sich so zusammenfassen:

Gründungsphase (hauptsächlich Profis):
– Grob 5-10 Interessierte werden Gründungsmitglieder einer Genossenschaft, die ein Gesamtobjekt anmietet
– Mitgliedsbeiträge richten sich nach der jeweilig anteiligen Miete (+ angemessene Rücklagenbildung)
– Jeder erwirbt Anteile in einem gewissen Mindestumfang (ungefähr entsprechend Mietkaution)
– Man verzichtet auf Gemeinschaftseigentum: jeder bringt sein eigenes Zeug mit

Ergebnis: Die Genossenschaft arbeitet kostendeckend (= Summe der Teilmieten entspricht Objektmiete) und fungiert als einheitliche Schnittstelle gegenüber dem Vermieter. Hauptnutzen sind einerseits die Rechtsform, die allen Beteiligten Rechtssicherheit gewährleistet, sowie auf der anderen Seite Einsparungen durch geteilte Flächen und Nebenkosten.

Man KANN sich in einer zweiten Stufe der Allgemeinheit öffnen und externe Nutzer einbinden, die nicht unbedingt Genossenschaftsmitglieder werden müssen:
– Man vereinfacht das Abrechnungsmodell: Flatrate für alle, nur Unterscheidung in Profi und Amateur (mit geringerer Nutzung)
– Man verzichtet auf Angestellte (die man für Zeitabrechnung und andere Gimmicks bräuchte)
– Man schafft möglichst sparsames Gemeinschaftseigentum an (Arbeitsplätze, einfache Werkzeuge)
– Erlöse aus externen Mitgliedsbeiträgen sind Überschüsse, die an Anteilsbesitzer ausgeschüttet werden

Ergebnis: Räumliche Überkapazitäten werden vermieden, die Mietkosten für die “Genossen” verringern sich effektiv um die Einnahmen aus externen Mitgliedsbeiträgen. Man schafft der lokalen (auch Amateur-) Kunstszene ein Forum für ihre Interessen, mit Möglichkeiten die für Einzelne in der Regel unrentabel oder schlichtweg nicht bezahlbar sind. Mehr Sichtbarkeit durch erhöhten Publikumsverkehr und ggf. gemeinsame Events/Ausstellungen.

Wenn ihr die zwei Minuten Zeit habt, registriert euch bitte und/oder schreibt uns eure Meinung!

Posted in Genossenschaft Tagged with:
One comment on “Gute / gute / schlechte / gute Neuigkeiten
  1. Hallo ,

    gute Gedankenansätze – ich bin ja Profi,und fände die Lösung 2 ganz interessant.
    Viele Grüße

    Stefano Agresti

Leave a Reply