Konzept

Update zu diesem Eintrag (22.12.2014):

Momentan wird das Konzept nicht mehr weiter verfolgt. Wir sind immer noch der Meinung, dass es funktionieren könnte, unsere beruflichen und zeitlichen Schwerpunkte haben sich aber so verschoben, dass wir das Thema erstmal in die Tiefkühltruhe legen und vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder aktivieren.

Sehr geehrte Künstler und Kunsthandwerker!

Auf meiner eigenen Suche nach einem Atelier- oder Werkstattraum in Wiesbaden habe ich (Daniel) die Erfahrung gemacht, dass es davon zu wenig in einer bezahlbaren Preisklasse gibt. Insbesondere, wenn man mal etwas Dreck und Krach machen will (bei mir: Steinbildhauerei).

Meine Frau und ich tragen uns mit der Idee, ein geteiltes Atelier in Wiesbaden zu eröffnen, in dem sich Künstler und Kunsthandwerker (Profis wie Amateure) stundenweise oder auch für längere Zeiträume einmieten können. Die Idee ist, den vorhandenen Platz durch Überbelegung möglichst gut auszunutzen, so dass die Kosten für den Einzelnen im vertretbaren Rahmen bleiben, sich das Atelier aber einschließlich aller anfallenden Kosten selbst trägt.

Für Profis, insbesondere für angehende Künstler, ist es als Alternative zur eigenen Werkstatt gedacht, in der man viele Kostentreiber hat, die man wenig benutzt aber irgendwie doch braucht und letztendlich bezahlen muss (Sanitär, Heizung, …). In einer geteilten Werkstatt könnte man sich diese Kosten teilen und kann zwischendurch (wenn man möchte) einen Plausch mit Gleichgesinnten halten oder sich gegenseitig Feedback geben. Für Amateure ist die nächste Analogie ein Fitnessstudio für Künstler – man geht tendenziell nach der Arbeit oder am Wochenende hin, vielleicht insgesamt 2-3 mal pro Woche wenn es gut läuft. Dafür will man eher keine 100€ und mehr im Monat hinblättern, insbesondere wenn man mal wenig Zeit hat.

Prinzipiell ähnliche Angebote gibt es mancherorts seitens öffentlicher Träger, z.B. die Walkmühle hier in Wiesbaden (allerdings: eher außerhalb, Ateliers unfertig, zukünftige Finanzierung nach Bürgermeisterwechsel ungewiss) oder das Atelierhaus in Berlin (sehr schick, nicht übermäßig teuer, allerdings gut belegt). Sehr ähnlich zu unserer Idee sind auch einige vereinsbasierte Modelle, beispielsweise das Eigenbaukombinat in Halle oder diverse Chaos Computer Clubs und andere Makerspaces, wobei bei letzteren der Schwerpunkt eher auf “sauberer” Elektronik liegt. Diese Ansätze stecken was Werkstätten für Holz oder Stein angeht noch in der Kinderschuhen, siehe z.B. die eher übersichtlich Karte des Verbunds offener Werkstätten e.V. (insbesondere wenn man filtert), und haben außerdem den klaren Nachteil ebenfalls sehr übersichtlicher Öffnungszeiten (siehe hier oder hier). Die Kosten liegen bei Vereinsmodellen in der Gegend ab 25€, in der Regel gibt es außerdem ermäßigte Mitgliedschaften.

In Anbetracht dieser Situation sehen wir eine klare Marktnische für professionell geführten, zeitlich breit nutzbaren Atelierraum. Unsere angepeilten monatlichen Preise liegen für ambitionierte Amateure in der Größenordnung eines mittelteuren Fitnessstudios (50-70 €), für Profis auf jeden Fall unter dem einer eigenen Werkstatt (300-350 €), aber mit besserem Service (z.B geteilter Brennofen, generell größere Geräte vor Ort) und weniger Langfristigkeit. Für gelegentliche Nutzer wollen wir Stundentarife anbieten (~4 €). Momentan sind wir noch in der Findungsphase und loten aus, ob es Bedarf für dieses Angebot gibt und ob sich das Modell selbst tragen kann, ohne auf Zuschüsse, Spenden oder tonnenweise ehrenamtliche Arbeit angewiesen zu sein.

Wir sind sehr stark an Feedback und euren Einschätzungen unserer Idee interessiert. Bitte nutzt die Kommentarbox, nehmt an unserer Online-Umfrage zum Thema teil (ca. 20 Minuten) und gebt den Link auf unsere Homepage an künstlerisch/handwerklich interessierte Bekannte weiter!